In der Öffentlichkeit wird es heiß diskutiert: Soll man Kuhmilchprodukte durch pflanzliche Alternativen ersetzen? Derzeit gibt es wenig Klarheit, wenn es um die Ausgewogenheit der Zutaten und Nährstoffe in die Alltagsernährung geht. Einen neuen fachspezifischen Diskussionsbeitrag haben Dr. Silke Lichtenstein, Dr. Alexander Brandt und ich nun in der Fachzeitschrift ErnährungsUmschau (Heft 12/2023) geschaffen.
Die von der Heidelberger Dr. Rainer Wild-Stiftung erfassten Analysedaten von 65 gängigen pflanzlichen Alternativen für Kuhmilchprodukte zeigen die Eigenschaften dieser innovativen Produktsparte. Untersucht – und teilweise mit Produkten aus Kuhmilch verglichen – wurden u.a. Rezepturen, Energie- und Nährwerte und freiwillige Kennzeichnungselemente der Alternativen.
Fazit der Studie: Die unterschiedliche Zusammensetzung eignet sich nicht für einen direkten Vergleich beider Produktgruppen. Zu unterschiedlich sind die verschiedenen Rohstoffe und Produktkategorien sowie ihre Auswirkungen auf die Nährstoffzufuhr. Große Unterschiede existieren auch in rechtlicher, ökonomischer und kultureller Hinsicht. Die Studie beabsichtigt nicht, Kuhmilchprodukte oder pflanzliche Alternativen als geeignet bzw. ungeeignet auf- oder abzuwerten. Sie ist im Ergebnis eine Aufforderung, genau auf die Lebensmittelkennzeichnung zu schauen, zu differenzieren und nicht zu polarisieren. Wertschätzen sollten wir beide. Denn wir werden sie beide brauchen: Konventionelle Kuhmilchprodukte UND pflanzliche Alternativen.
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